Unser Statement zum geplanten Austritt der Stadt Genthin aus dem Tourismusverein Genthin-Jerichow-Elbe/Parey e.V.
BLEIBEN!
Ich, Christian Greuel(ie), bin als Grafiker über die Firma Totalwerbung selbst viele Jahre im Fremdenverkehrsverein Mitglied. Einige Jahre war ich sogar im Vorstand tätig. Mit unserer Werbe-Firma habe ich den Fremdenverkehrsverein über all die Jahre bei vielen Projekten begleitet.
Und da kommt so einiges zusammen, woran man sich so beiläufig gar nicht mehr erinnern kann.
Der „Gänsefurther Colani-Truck“ auf dem Marktplatz? Das war zusammen mit Radio SAW zum Thema Radwandertag. Spuk im Turm? Ich erinnere mich an den Messestand auf der „Grünen Woche“ in Berlin. Natürlich dort auch an den leckeren Eierlikör von Gentz aus Parchen. Unsere Region hat sich dort breit vorgestellt.Genauso wie bei den vielen Sachsen-Anhalt-Tagen und den anderen Tourismusmessen und Meetings.
Das „Kartoffelfest“ und die „Bauernvesper“? Die Gastgeberverzeichnisse für die Ferienwohnungen und die Hotelübernachtungen und die vielen weiteren Printprodukte mit Kultur-Infos und Sehenswürdigkeiten UNSERER Region? Ohne den Verein wäre das so nicht möglich gewesen.
Genauso wie der wiederbelebte Weihnachtsmarkt, die vielen Konzerte, Frühlingsfeste, Parkfeste, Maifeste. Sogar das „Flämingfest“ lief mal über UNSEREN Tourismusverein. Nicht zu vergessen der bürgernahe Ticketverkauf in der Touristinfo in Zusammenarbeit mit der Volksstimme. Und Vieles mehr, aber ich möchte hier nicht langweilen.
Jedenfalls, DAS ist meine Region, das ist mein Genthin. Wir sind gar nicht so lahm, wie wir uns im Moment darstellen!
Auf dem Logobutton „850 Jahre Genthin“ steht der Slogan „Ankommen und Bleiben“ der von der Stadt Genthin beigesteuert wurde. Ich finde den Slogan sehr passend.
Machen wir uns nichts vor, wir leben hier in der tiefsten Provinz. Aber das, zum Glück, mitten zwischen den großen Metropolen. Verkehrstechnisch günstig gelegen. Deswegen: Raus aus dem Stress der Großstadt zu uns in die Provinz. Und da haben wir was zu bieten.
Die Elbe, die Kanäle. Viele Radwanderwege. Ganz klar das Kloster in Jerichow. Und das „Floßhotel“ in Parey ist auch außergewöhnlich.Den Fiener. Wusstet ihr, dass der Fiener so ziemlich einen der dunkelsten Nachthimmel in Deutschland hat? Welcher Berliner hat je schon mal die Milchstraße gesehen? Mit dem „Königsroder Hof“ hat man da eine gute Basis, ganz nah an der Natur der einzigartigen Großtrappen. Und viele Berliner sind hier bereits angekommen – und bleiben! Ergänzend: in Richtung Magdeburg baut nun Intel…
Und darin sehe ich die Aufgabe UNSERES Fremdenverkehrsvereins: Werbung für UNSERE Region nach außen tragen. Ich weiß, dass viele Unternehmer und Leute keinen Sinn, im Sinne von Gewinn, in einen Fremdenverkehrsverein sehen. Man kann am Jahresende keine positive Bilanz vorweisen. Selbst Henry Ford sagte damals schon: „Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfenes Geld. Ich weiß nur nicht welche Hälfte.“ Als Werbefritze kann ich das bestätigen. Aber wer nicht klappert, der wird auch nicht gehört. Und WIR müssen laut klappern. Das ist durchaus eine langjährige Angelegenheit die nicht sofort wirkt.
Das alles geht nur in einem Verbund, das WIR ist dabei wichtig.Genthin-Jerichow-Elbe/Parey. Das ist UNSERE Region, das sind WIR! Bitte nicht trennen was zusammen gehört.Genthin gehört einfach dazu und Genthin ist im ganzen Konzept UNSERER Region sehr wichtig.
Ich weis, dass zu diesem Thema viele Meinungen existieren, die im einzelnen sogar richtig begründet sind. Dem WIR (alle Bürger UNSERER Region) sind diese Insel- und Einzelmeinungen aber sehr abträglich.
Deswegen meine Bitte: Setzt euch an einen Tisch, im Interesse des WIR. Schwamm drüber was war und was die einzelnen persönlichen Empfindsamkeiten betreffen. Springt über euren Schatten. Seht das „Große-Ganze“ nicht das „Klein-Klein“. Kein Fraktionszwang! Verzeiht und seht nach vorn!
Handelt eure Zusammenarbeit neu aus – ich sehe hier die momentane Satzung des Fremdenverkehrsvereines nicht in Stein gemeißelt.Auch was das leidige Thema der QSG betrifft, gibt es schon ein paar Fortschritte. Ja!
Besorgt euch für die Gespräche einen Mediator! Er unterstützt euch, dass die Gespräche beim Thema bleiben und nicht persönlich werden.Tut ALLE das Richtige für UNSERE Gemeinschaft und Region und streichelt nicht euer Ego. Macht Politik für UNS – nicht für EUCH!
Bitte, seid nett zueinander!
Und es ist passiert, sehr bedauerlich. (24. Juni 2022)